Allgemein,  Maus mit Hirsch

(10) Auf nach Berlin

Mitte März war es nun soweit. Wir sind, gemeinsam mit Papa Maus, nach Berlin gereist.
Obwohl wir wussten, dass Papa Maus uns wohl nicht besuchen kann, ist er mit uns gefahren um uns zumindest die Tage bis zur OP beizustehen.

Unterkunft

An einem Sonntag Nachmittag sind wir in Berlin angekommen. Wir hatten Glück und haben ein Zimmer im Ronald McDonald Haus in Berlin Wedding bekommen. Manche kennen die McDonald Stiftung vielleicht von den kleinen Spendenhäuschen die im gleichnamigen Schnellrestaurant an den Kassen stehen. Andere wissen etwas mehr, wiederum anderen sagt das alles gar nichts. Daher könnt Ihr gerne hier nachlesen was diese Häuser sind: Ronald McDonald Haus Berlin-Wedding
Es ist eine Möglichkeit für weiter angereiste Familien vor, während und nach dem Krankenhausaufenthalt günstig in der Nähe des Krankenhauses zu Übernachten.
Manche Familien wohnen dort sogar über Wochen und Monate.
Ein wenig kam ich mir schon fast fehl am Platz vor bei den Schicksalen die man so dort im Haus mitbekommt, aber wie schon in einem anderen Blogbeitrag (hier) beschrieben hat die kleine Maus ja nicht nur einen Schnupfen.

Anmeldung

Nach einer unruhigen Nacht Elternseits (die kleine Maus schläft quasi immer durch) ging es dann Montag los zur Anmeldung in die Klinik. Dienstag Abend sollten wir dann Stationär aufgenommen werden für die OP am Mittwoch.
Papa Maus brachte uns zur Pforte und wir fragten doch noch mal ob er mit auf das Gelände könne, aber wurde abgewiesen und so bin ich alleine mit der kleinen Maus los. Ich dachte zu dem Zeitpunkt auch, dass es ja eh nur 2-3 Stunden sind und wir dann wieder raus kommen um zusammen Mittag zu essen.

Zunächst sollten wir uns auf der Station einfinden um uns dort anzumelden. Nach einer halben Stunde Wartezeit haben wir aber erst mal erfahren, dass wir noch mal raus müssen zum Corona Test.
Dort haben wir dann eine Stunde gewartet bis wir endlich dran waren. Den Test hat die kleine Maus schon mal ohne Probleme mit gemacht.
Dann sind wir also wieder hoch zur Station wo wir wieder ganze 2 Stunden warten mussten bis wir unsere Anmeldepapiere bekamen und einen Laufzettel mit allen Stationen und Abteilungen die wir noch ablaufen mussten.

  1. Kinderchirurgie: Aufnahmeuntersuchung, OP-Aufklärung, Ultraschall, Blutabnahme
  2. Anästhesie: Narkoseaufklärung
  3. Kinderchirurgische Station: Unterlagen abgeben, Nüchternzeiten erfragen

Der Plan wirkte unscheinbar, hatte es aber in sich. Außerdem war es zu diesem Zeitpunkt schon 12 Uhr. Die natürliche Alarmzeit der Familie Maus zum Mittagessen.
Also gönnten die kleine Maus und ich uns erst mal eine leckere Portion Pommes mit Bockwurst.
Draußen. In der Kälte. Mit Wind. (Drinnen war der verzehr wegen Maskenpflicht nicht gestattet)

Überraschung

Gestärkt ging es dann mit Akte, Zetteln, Rucksack und nöliger kleiner Maus auf dem Arm zur Kinderchirurgie. Ich kam mir schon jetzt vor wie in diesem Asterix und Obelix Film wo die beiden auf dem Amt von Pontius nach Pilatus geschickt werden.
Nach wiederum einer Stunde Wartezeit kamen wir dort dran und trafen zum ersten mal wieder auf unsere liebe Frau Dr. Hase (Name geändert). Freudig teilte Sie uns mit, dass die OP vorverlegt wurde und nun schon am nächsten Tag sein würde. Diese Info trieb meine Stresslevel erst mal richtig in die Höhe, aber die liebe Frau Dr. Hase weiß wie man Kinder und Eltern abholt und beruhigt. Die Untersuchung inklusive Blutabnahme hat die kleine Maus dann wieder super mitgemacht. Der OP steht demnach also nichts im Wege.

Auf dem Weg zur Anästhesie in einem der vielen anderen Gebäuden telefonierte ich mit Papa Maus und klärte Ihn mal über die Situation auf und, dass die OP schon am nächsten Tag sei. Die Nacht dürfen wir aber noch zusammen in unserem schönen Zimmer im Ronald McDonald Haus verbringen.

Angekommen bei der Anästhesie mussten wir, natürlich, wieder warten. Zum Glück habe ich uns am Klinik Kiosk noch mit Knabbereien und Getränken eingedeckt. Wir Mäuse, vor allem Mama Maus, neigen dazu bei Hunger sehr ungemütlich zu werden. Die englische Wortschöpfung Hangry passt da immer ganz gut wie ich finde.
Als wir in der Anästhesie dran waren konnte ich mit meinem kleinen Fachwissen glänzen. Frau Dr. Hase sagte mir nämlich, wenn der Anästhesist etwas von Kaudal Katheter erzählt soll ich sagen „Nein. Er bekommt einen Single Shot“. Genau so kam es und somit war das dann auch geklärt. (Wer den Unterschied wissen will kann es gerne googeln. Um das richtig zu erklären reicht mein Fachwissen dann doch nicht aus.)

Endlich kam unser letzter Punkt. Zurück zur Station und die Unterlagen abgeben. Dort wurde uns dann noch gesagt, dass die kleine Maus bis 22 Uhr essen und trinken darf. Am nächsten morgen um 6 Uhr (!) sollten wir uns dann wieder auf der Station einfinden.

„Feierabend“

Endlich waren wir fertig.
Es war mittlerweile 17 Uhr.
Seit 9 Uhr waren wir zur Anmeldung in der Klinik unterwegs.
9.000 Schritte hat mein Schrittzähler bis zum Schlafengehen aufgezeichnet.
Papa Maus nahm uns an der Pforte wieder in Empfang und wir wollten einfach nur zurück zum Haus um uns auszuruhen für den kommenden Tag.
Wir haben gemütlich zu Abend gegessen und die kleine Maus durfte sich im Spielzimmer noch ein wenig austoben.
Das Einschlafen fiel uns allen trotzdem etwas schwer, aber plötzlich schrillte der Wecker und es war 5:15 Uhr am nächsten Morgen.

Wie es dann am OP Tag weiter ging erzähle ich euch in einem weiteren Blogbeitrag.

Eure Mama Maus

2 Kommentare

  • Antje

    Hallo, ich fühle mich in den September zurückversetzt. Bei uns war es auch so ein langer Tag mit den vielen Stationen. Wir waren sooooo müde. Zum Glück durfte bei uns der Papa mit dabei sein. Und ich musste lächeln. Genau das gleiche sagte Frau Dr. Hase auch zu uns. Ich bin gespannt zu erfahren, wie es euch heute geht.

    • admin

      Dann hat Frau Dr. Hase wohl schon so ihre Standardsprüche 😀
      Und auf die Frage wie es uns geht hoffe ich ganz bald eine Antwort in Form eines Blogbeitrages geben zu können.

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